Der Frankfurter news aktuell MediaCoffee, den ich neulich schon nicht so doll fand, was den Erkenntnisgewinn angeht, fand die Tage seine Fortsetzung in München. Wie es scheint, waren auch da allerlei Sonderlichkeiten “Old Media”-Schaffender zu hören, wie Thomas Knüwer berichtet (und wie üblich polemisiert).
Diese Art Diskussionsforum erinnert mich immer mehr an die Elefantenrunden der Politiker nach Wahlen. Man sitzt in feister Runde und jeder hat die Wahl gewonnen. Nur dass die Vorzeichen bei diesen Medienrunden umgekehrt stehen. Die alten Recken sitzen in der Runde, müssen ihre Wichtigkeit mit wichtig klingenden Sätzen beweisen, aber am Ende sind sie doch alle furchtbar ratlos, wie es weitergehen soll mit Medienland. Fast scheint es, als würden die Elefanten darum wissen, dass sie im gläsernen Porzellanladen sitzen und sich bloß nicht bewegen dürfen, weil sonst alles zu Bruch geht. Sowas nannte man mal “Beamtenmikado”, wer sich zuerst bewegt verliert.
Die Realität ist natürlich anders: An den Rändern, in der Mitte, quer über Felder, Wald und Wiesen brennt es schon, das Feuer namens Internet. Und keiner weiß es so recht zu zähmen und in Wärme, vulgo Geld, umzuwandeln. Da helfen auch die Spitzen des geschätzten Herrn Knüwer nicht, der zwar vollkommen zurecht den Altvorderen den Spiegel vorhält, aber sich selbst unter den sicheren Fittichen des Print(!)-Handelsblatt weiß, das ihm als Online-Aushängeschild eine gewisse Narrenfreiheit zubilligt.